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Malerei
des 16. und 17 Jahhunderts
Den Kern der Sammlung bilden die in den 1990er Jahen wiederentdeckten
B-Paintings. Dabei handelt es sich um kleinere Gemälde von
unbekannten Künstlern, die bekannte Meisterwerke ergänzen
indem sie "den Moment danach" zeigen.
Inzwischen ist bekannt, dass es seit der frühen Neuzeit ähnlich
wie in der heutigen Filmbranche den Dienstleistungsberuf Motivsucher
gegeben hat, denn
Künstler waren stark beschäftigte Unternehmer. Als Meister und Händler
zugleich fehlte ihnen oft die Zeit,
selbst umher zu ziehen, um Motive für neue Gemälde zu sichten. Daher
blühte seit der Renaissance der Handel mit Motiven, die den
zeitgenössischen Künstlern zum Malen angeboten wurden.
Hatte
ein Künstler ein Motiv gemalt, konnte ein weiterer Maler mit der
Arbeit beginnen. Ärmere Maler konnten sich oft nur Motive aus zweiter
oder dritter Hand leisten und mussten in
in Kauf nehmen, dass sich die Szene weiterentwickelt hatte und sie
nur "den Moment danach" darstellen konnten.
So ergänzen die Bilder der ärmeren Maler (B-Paintings)
den heutigen Kanon und könne eine nützliche Hilfe für
die Interpretation großer Meisterwerke sein.
Die Sammlung enthält z. B. B-Paintings zu Tizians
"Venus mit Orgelspieler", Caravaggios
"Die Falschsspieler", Velázquez´
"Las Meninas" und zu Vermeers
"Ein Glas Wein".
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